Die Idee:
Nicht erst seitdem renommierte Kritiker Höchstnoten an ausgefallene Terroirweine vergeben, war uns klar, dass das Wallis Potenzial für grosse Terroirweine hat. Zwar gibt es einige Walliser Winzer, die sehr gute Tropfen herstellen. Meiner Meinung nach gibt es aber zu wenige, die einem kompromisslosen Ansatz für alpine Charakterweine folgen.
Daraus entstand die Idee, eine Weinserie zu kreieren, die das Terroir einer bestimmten Weinregion bedingungslos zum Ausdruck bringt. Unter dem Begriff Terroir verstehen wir eine Vielzahl von Einflussfaktoren – angefangen bei der Gewissheit, dass Wein ein über Jahrtausende gehegtes Kulturprodukt ist.
Vielschichtige Einflussfaktoren
Der Mensch steht im Zentrum der Komposition Wein! Er versucht so weit wie möglich, die verschiedenen Einflussfaktoren zu orchestrieren. Dazu gehören: Klima, Geologie, Reblage, Auswahl der Rebsorten, Alter und Adaption der Sorten an die jeweilige Region, Exposition der Rebberge (Hanglagen, lokale Windströmungen), Bewirtschaftung der Rebgärten (biologisch, biodynamisch), Ausbildung und Erfahrung des Winzers sowie die Philosophie der Weinherstellung (Spontangärung, Holzausbau etc.). Ebenfalls gehören dazu das kulturelle Selbstverständnis des Winzers, die Innovationsfreude, Präzision und natürlich die Liebe zum Wein – und schliesslich der Wille, Jahr für Jahr Einzigartiges zu produzieren.
Fully vom Feinsten
Schnell erkannten wir, dass die Region Fully mit ihren einzigartigen Rebparzellen nahe an Felsformationen und Trockensteinmauern wie geschaffen für unser Projekt ist. Neben dem steppenartigen Gelände mit einem speziellen Mikroklima verfügt die Gegend über eine grossartige Artenvielfalt in Flora und Fauna. Zum Beispiel gedeihen viele mediterrane Pflanzen und Bäume wie Oliven, Mandeln, Feigen oder Granatäpfel. Fully besitzt eine Biodiversität von unschätzbarem Wert. Und bildet einen fantastischen Gegenpol zu den üblichen Monokulturen im Rebbau.
Mit an Bord: Benoît Dorsaz
Für das Projekt engagierten wir Benoît Dorsaz, unseren langjährigen Winzerfreund aus der Region Fully. Diese Entscheidung leicht gemacht hat uns seine handwerkliche Perfektion, sein unerbittliches Qualitätsstreben – im Rebberg und im Keller –, sein Engagement für eine naturnahe Produktion (heute ein Demeter-zertifizierter Betrieb) und nicht zuletzt seine immense Erfahrung und Loyalität.
Nomen est omen
Entstanden ist eine Wein-Trilogie, die den Ursprung und das Terroir kompromisslos abbildet – daher der Name Natives. Das Bild der Eringer Kuh (Hérens) auf der Etikette diente uns als Synonym für die bekannte Neugier des Tieres, die gelassene und gebündelte Energie, aber auch für ihre Kampflust. Die Vorfahren der Eringer-Rasse sollen bereits mit den Sarazenen und Römern ins Gebiet des heutigen Wallis gekommen sein. Heute sind die widerstandsfähigen und prächtigen Kühe in der Kulturlandschaft Wallis nicht mehr wegzudenken.
Originalität für das Natives-Design
Die Flaschenform der Natives-Trilogie illustriert schliesslich die Vision der Bodenhaftung. Nicht das Design sollte den Ausschlag für die Auswahl geben, die Form sollte dem Inhalt folgen.
Besonderen Fokus verliehen wir der Rücketikette der Flasche: Wir versuchten, so viele Informationen wie möglich auf die Etikette zu bringen. Die englische Sprache wählten wir bewusst, da unsere Weine in der gehobenen Gastronomie oft von internationalen Weingeniesserinnen und -Geniesser konsumiert werden.
Wir hoffen, dass unsere Weine überraschen – ohne Vorkenntnisse, ohne elitäre, dogmatische oder stilistische Vorbehalte. Wir möchten, dass alle den Unterschied verstehen, indem sie mehr über den Wein erfahren, ihn somit bewusster geniessen und seinen einzigartigen Wert zu schätzen wissen.
Auf Ihr Wohl!
Roland Hischier und Benoît Dorsaz
Herzlichen Dank an Marylin Dorsaz, Frank Lynch und Thomas Andenmatten.